So richtig bekannt wurde das schwedische Mittsommerfest durch die Werbekampagnen eines Möbelhauses gleicher Nationalität. Aber nicht nur die skandinavischen Länder begehen dieses traditionelle Fest zur Hochsommerzeit. Auch bei uns gab es in jedem Dorf Mittsommerfeiern, ebenso wie in den slawischen Ländern, deren Mittsommerfeste sich durch ein ausgesprochen vielschichtiges Brauchtum auszeichnen.
Der Iwan Kupala Tag oder besser die Iwan Kupala Nacht wird als spektakuläres heidnisches Fest zur Sommersonnenwende, dem längsten Tag im Jahr in zahlreichen slawischen Ländern begangen.Üblicherweise wird der Slawische Mittsommer als Feiertag nach dem Gregorianischen Kalender am 7. Juli zelebriert.
Namentlich und kalendarisch stehen die Feiern in Verbindung mit dem Geburtstag des Propheten Johannes dem Täufer oder „Iwan dem Täufer“ sowie dem heidnischen Gott „Kupalo“.Die jahrtausendealte Geschichte des Iwan Kupala Tages geht auf eine Vermischung von heidnischen und christlichen Bräuchen zurück.
Die Polen nennen ihr Mittsommerfest liebevoll „Wianki“ (Kränzchen) und feiern es bereits am 24. Juni. Das Brauchtum zum Feiertag ist bestimmt durchden Glauben an die spirituellen Kräften der Natur. Rituale zeigen die tiefe Verehrung der Elemente Feuer, Wasser und Erde. Die magischen Kraft von Pflanzen wird betont und die Selbstreinigung praktiziert.
Im Volksglauben, können in eben dieser Nacht Wunder geschehen und Naturheilkräfte erfahren eine Personifizierung.Ein alter heidnischer Glaube besagt, dass einzig in der Nacht von Iwan Kupala die Farne blühen. Wer die kurzzeitig blühende Farnblume findet, wir mit ihrer Hilfe verborgenen Schätze in der Erde sehen können.
Die Nacht In der Nacht von 6. auf 7. Juli ziehen sich Männer und Frauen nackt aus und suchen bis zur Morgenröte nach der Blume des Farnkrauts. Nach dem Volksglauben, blüht diese nur ein Mal pro Jahr, in der Nacht von Iwan Kupala. Man ging davon aus, dass mit Hilfe von der Farnkrautsblume, die um Mitternacht nur für einige Augenblicke blüht, man alle Schätze sehen kann (egal wie tief diese unter der Erde auch begraben sind).
Die Blume wird aber von dem Bösen geschützt, man muss vorsichtig sein und wenn die Blume gefunden ist, darf man bei der Rückkehr nicht zurückschauen, sonst verschwindet der Finder mit Leib und Seele. Nach dem Volksglauben der Bauern darf man nicht in dieser Nacht schlafen, weil das Böse in dieser Nacht leibhaftig wird. Deshalb sind einige Zeremonien mit der Vertreibung der Hexe verbunden. Man macht einen Strohmann (der auch Hexe oder Kupala genannt wurde) oder einfach einen Strohwisch. Dieser wird in der Nacht verbrannt.
Gleichfalls in der Nacht findet der Feuersprung statt – wer besser und höher springt, wird der Legende nach glücklicher. Ein Mädchen und ein Junge springen, sich an den Händen fassend, gemeinsam über das Feuer. Nach drei geglückten Sprüngen, sollten Sie Brauch entsprechend, noch im selben Jahr Hochzeit feiern. Auch sammeln junge Frauen spezielle Kräuter, sie legen diese unter ihr Kopfkissen und vertrauen auf die magische Kraft der Pflanzen, um einen Ehemann zu finden. Am Morgen wird geprüft, ob die Anzahl der Kräuterarten 12 ist. Wenn ja, so wird das Mädchen in diesem Jahr heiraten.
In der Ukraine ist es üblich, dass junge Frauen geflochtene Blumenkränze mit Kerzen bestücken und diese in fließendes Wasser legen. Anhand des Driftens wird dann die eigene Zukunft gewahrsagt. Die Mädchen winden ihre Kränze aus Wiesenblumen und Kräutern (Hain-Wachtelweizen, Klette, echte Königskerze und Feldthymian). Zwei Kränze lässt jede von ihnen mit brennenden Kerzen auf dem Wasser treiben. Der erste Kranz symbolisiert das Mädchen, der zweite den Geliebten. Wenn die beiden Kränze lange Zeit nebeneinander treiben, so werden Mädchen und Junge immer zusammen sein, wenn nicht – so kommt die Trennung.
Besonders abergläubische alleinstehende Frauen/Mädchen nutzen die magischen Kräfte der Nacht um einen Geliebten zu finden. Hierzu müssen Sie sich aller Kleider entledigen und um Mitternacht dreimal ein Roggenfeld umrunden. Der Geliebte wird das Mädchen im Traum sehen und die Sehnsucht nach ihr wird ihn nie wieder loslassen, er begreift dass er der „Frau seines Lebens“ im Traum begegnet ist.
Der Tag 7. Juli – Tag von Iwan Kupala. Alle Tagesbräuche sind mit Wasser verbunden (das Wort Kupala stammt vom slawischen „kupat“ ab, d.h. baden). Man muss aber vorsichtig sein, weil das Geburtstagskind an diesem Tag der Wassermann ist. Die Jugendlichen begiessen einander mit Wasser und Schmutz.
Den Feiertag selbst feiert man auch in Lettland (dort ist der Feiertag unter dem Namen Ligo gekannt), in Litauen (Lado), Polen (Sobotki), in der Ukraine (Kupalo oder Kupailo), in Weissrussland und sogar in Finnland.
In Lettland (Ligo-Tag, Jans Nacht – weil Jan die westslawische Form des Namen Iwan ist) ist es wie in Russland üblich zu baden, einander mit Wasser zu begiessen und über Feuer (oder über Brennesseln) zu springen, und die Liebenden suchen nach der Blume des Farnkrauts (die nennt man das Nachtveilchen), wenn sie diese finden – werden sie glücklich. Im heutigen Lettland feiert man diesen Tag als staatlichen Feiertag im Laufe von drei Tagen.
In Weissrussland wird einen Tag vor dem Iwans Tag ein Pfahl in den Boden eingeschlagen. Der Pfahl wird mit Stroh und Hanf umgelegt. Auf die Spitze des Pfahls kommt ein Strohwisch. Diese Strohfigur heisst „Kupala“. Das Stroh wird angezündet und man tanzt um den Meiler herum.
Im heutigen Weissrussland ist bis heute folgende Tradition geblieben. Beim Tagesanbruch des Iwans Tages wählt eine Gruppe von Mädchen das schönste unter ihnen aus. Es wird nackt ausgezogen, mit Blumenkränzen und Blumen vom Kopf bis Fuß umwickelt, die Augen werden verbunden und es wird in den Wald gebracht. Das Mädchen nennt man „Mädchen-Kupalo“. Das Mädchen steht im Zentrum eines Reigens und hat eine Menge von früher gebastelten Blumenkränzen in den Händen und gibt diese (mit verbundenen Augen) den anderen tanzenden Mädchen weiter. Das Mädchen, welches einen frischen Kranz bekommt, wird reich, glücklich und findet einen Ehemann.
Infos auf einen Blick
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